
„Wir haben uns als JU Schleswig-Holstein bereits seit einiger Zeit um dieses Thema gekümmert und fordern weiterhin mehr Chancengleichheit beim Biogas.“ Mit einer Grundvergütung von 9,18 Cent, dazu NaWaRo-Bonus von 7 Cent, Gülle-Bonus, und KWK-Bonus sind die Biogasanlagen überfördert. „Wir brauchen hier eine grundlegende Veränderung des EEG“, so Ole Plambeck (24), agrarpolitischer Sprecher der JU Schleswig-Holstein.
Eine 500 Kilowattanlage brauche ungefähr 200 ha Fläche zum Anbau von Biomasse. Da bereits 324 Biogasanlagen in Schleswig-Holstein laufen und in 2010 ca. 100 neue Anlagen dazu kommen, brauche es keine große Rechenkunst, wie viel Fläche der Energieerzeugung in Schleswig-Holstein dienen. Das sei Fläche, die der Haltung von Nutztieren und den Anbau von Getreide fehle, so Plambeck weiter.
Aufgrund der hohen staatlich garantierten Vergütung, sind Biogasanlagen im Stande höhere Preise für Landpachten zu zahlen. Sie stehen damit in direkter Konkurrenz zu Landwirten, die die Flächen zur Erzeugung von Getreide und zur Milchviehhaltung benötigen. Dieser Zustand kann für die nahrungsmittelproduzierenden Landwirte unter Umständen existenzgefährdend sein. Denn gerade die Landwirte in Schleswig-Holstein haben einen sehr hohen Anteil an Pachtland in ihren bewirtschafteten Flächen, die als Arbeitsgrundlage für die Betriebe unverzichtbar sind.
Die JU Schleswig-Holstein fordert daher die sofortige Abschaffung des NaWaRo-Bonus und die Höhe der Grundvergütung zu senken. Im Bereich der Photovoltaik hatte die Bundesregierung sehr schnell bei der Degression der Einspeisevergütung gehandelt, dies sollte sie nun auch beim Biogas tun. Des Weiteren sollte eine Obergrenze von höchstens 20 Prozent Maisanteil eingeführt werden. Stattdessen muss der Einsatz von Gülle, Mist und Bioabfällen mindestens 80 Prozent betragen. Der politische Wille muss auf der einen Seite sein, durch Biogasanlagen einen Teil zum Energiemix beizutragen und auf der anderen Seite keine Wettbewerbsverzerrung in der Landwirtschaft herbei zuführen, so Heinz abschließend.
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